Unser Bahnhof - eine Chance für Brilon-Wald!
Früher waren Bahnhöfe als "Eingangstor zur Stadt" oft prachtvollste Gebäude. Über die Jahre wurden viele Bahnhöfe dann von der Bahn AG aus wirtschaftlichen Gründen vernachlässigt und verkamen zum Schandfleck - wie es auch leider bei uns der Fall ist. Das ganze Dorf und auch das Image der Stadt Brilon leidet unter dem schlechten Eindruck, den der verkommene Bahnhof nicht zuletzt auf Reisende und Urlauber hinterlässt.Seit meinem Amtsantritt als Ortsvorsteher sehe ich eine Verbesserung der beklagenswerten Situation des Bahnhofsgeländes als meine wichtigste Aufgabe. Bereits 2002 habe ich eine Anfrage an den Bürgermeister gerichtet und um Mitteilung gebeten, wie sich die Stadt Brilon dort eine Verbesserung der Situation vorstellt und welche Konzepte denkbar sein könnten. Die Stadtverwaltung teilte mir dann mit, das marode Gebäude sei nicht erhaltenswert und ein Kauf durch die Stadt nicht sinnvoll. Auch die CDU hatte auf Anregungen des ehemaligen Ortsvorstehers Dr. Mirbach bereits im Jahre 2001 in einem Antrag an die Stadt gefordert, in Abstimmung mit der DB AG zu klären, welche Flächen und Immobilien eventuell zum Kauf zur Verfügung stehen. Diese Fragen sind bis heute offen und auch ein vorsorgliches Konzept für den Fall einer Veräußerung durch die Bahn wurde seitens der Stadt trotz der entsprechenden Anregungen bedauerlicherweise nicht in Angriff genommen.
Nun scheint sich eine neue Chance zu bieten: Durch eine Rahmenvereinbarung zwischen der Bahn und dem Land NW besteht für die Stadt die Möglichkeit zum Kauf des Bahnhofes und evtl. Teilen des Geländes. In diesem Vertrag vom 31.10.2003 ist geregelt, dass die Stadt Brilon eine Kaufoption auf den Bahnhof - und evtl. weitere Fläche - hat, die jedoch zum 31.03.2004 ausgeübt werden muss. Spätestens dann muss der Notarvertrag unterschrieben sein, da sonst eine bundesweit tätige Immobiliengesellschaft die Möglichkeit zum Kauf hat und die Stadt nach diesem Zeitpunkt definitiv aus dem Rennen ist.
Die Zeit drängt also!!! Folgende Maßnahmen müssen unverzüglich erfolgen:
- Es muss jetzt - von mir bereits im letzten Jahr angeregt - unter Beteiligung der Brilon-Walder schnellstens ein Nutzungskonzept erarbeitet werden, wobei auch die künftigen Entwicklungen auf dem Chemvirongelände in die Überlegungen mit einzubeziehen sind.
- Es ist schnellstens zu klären, ob das vorläufige unter Denkmalschutz gestellte Gebäude endgültig denkmalgeschützt wird und auch ob sichergestellt ist, dass die vollständige Entwidmung als Bahnhof sichergestellt ist, da ansonsten wegen des entgegenstehenden Verzögerungen bedeutet - möglich ist.
- Seitens der Stadt ist zu klären, ob bei einer Sanierung des Bahnhofs evtl. Städtebauförderungsmittel in Aussicht stehen und auch ob dort Altlasten vorhanden sind.
- Da die Verhandlungen mit der Bahn oder deren Gesellschaften stets langwierig sind und die Bahn (wegen bundesrechtlicher Verpflichtung) wenig Verhandlungsspielraum hat muss sofort und für die Stadt Brilon verbindlich sichergestellt werden, dass der Abschluss des notwendigen notariellen Kaufvertrages bis zum 31.03.2004 in der Praxis realisiert ist.
Wir müssen uns an der Ideenfindung und Erarbeitung des Konzeptes aktiv beteiligen! Ich bitte daher alle um Anregungen und Vorschläge, welche Nutzung des Bahnhofsgebäudes und des Umfeldes sich die Brilon-Walder vorstellten können. Diese Ideen werden von mir gesammelt und sollen dann in Kürze in einer Versammlung im Dorf diskutiert werden, damit unsere eigenen Vorstellungen in die weiteren Planungen und Nutzungskonzepte mit einfließen. Ergreifen wir die sich einmalig bietende Chance!!
gez.
Manfred Sack,
Ortsvorsteher
ortsvorsteher@brilon-wald.de
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