Stadt Brilon kauft Bahnhof Brilon-Wald

Zur Übersicht07.10.2004

Stadt Brilon kauft Bahnhof Brilon-Wald

Fototermin mit den Unterzeichnern des Kaufvertrags (v. li.): Carsten Kirchhoff und Volker Nicolaus (BEG), Bürgermeister Franz Schrewe, Kämmerer Wilfried Stockebrand, Liegenschafts-Amtsleiter Friedhelm Schneidermann (seine letzte Amtshandlung vor dem Wechsel in den Ruhestand) und Notar Ludwig Albracht.
Foto: Kloke


Quelle: Briloner Anzeiger vom 06.10.04 - www.briloner-anzeiger.de


Brilon-Wald. (hck) Der Rat hatte es beschlossen, die Stadt hat nun gehandelt.
Vergangene Woche Mittwoch unterzeichneten die Bahnflächen-Entwicklungs-Gesellschaft NRW (BEG) und Stadtvertreter den Kaufvertrag über das Bahnhofsgebäude Brilon-Wald sowie über die Teilfläche von 6700qm (Vorplatz, Zufahrt, P+R-Anlage). Das Gebäude hat zum symbolischen Preis von 1 Euro den Besitzer gewechselt, über den Flächenpreis gab Kämmerer Wilfried Stockebrand nur bekannt, dass sich dieser "deutlich im unteren Segment für Gewerbeflächen in Dorflage bewege". Zudem trägt die Stadt die Kosten für die Beseitigung nicht mehr benötigter Bahntechnik.
Die Stadt Brilon hat von ihrem Vorverkaufsrecht im Verfahren des "1. Empfangsgebäudepakets NRW" Gebrauch gemacht, "um die Entwicklung dieses städtebaulich und verkehrlich wichtigen Bereichs selbst in die Hand zu nehmen und Fehlentwicklungen zu vermeiden", so Bürgermeister Franz Schrewe. Durch den Erwerb konnte laut Stockebrand und BEG z. B. vermieden werden, dass sich wie andernorts in der Region der Fall Containerstellplätze oder ein Schrottplatz entstehen können.
Die Stadt sieht hingegen Perspektiven, das Bahnhofsumfeld im Zusammenhang mit der von der LEG (Landesentwicklungsgesellschaft) umgewandelten Flächen der benachbarten und ehemaligen Industriebrache Chemviron/Degussa zu vermarkten und entwickeln. Bekanntlich sei nach wie vor der Bau einer Skihalle geplant - von Seiten der Investoren bzw. Initiatoren erwarte man jedoch noch den ein oder anderen Antrag.
Zusammen mit der BEG soll sich nun um Fördermöglichkeiten bemüht werden, dass Bahnhofsumfeld für Bahn- und Busverkehr attraktiver zu gestalten.
Inwieweit eine Initiative des Dorfes Brilon-Wald nun wieder aktiv wird, ist nicht bekannt. Sie hatte zum Erwerb des Gebäudes aufgerufen. Bisher haben sich jedoch erst 60 Bürgerinnen und Bürger für die Zeichnung eines Anteils von 500 Euro interessiert - das reicht bei weitem nicht, um das marode Gebäude wieder einer geeigneten Nutzung zu überführen.

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