Dorfrundgang

Kloster

Korbacher Straße 89

Der Gebäudebestand an der Korbacher Straße 89 wurde im Jahr 1922 von der Westdeutschen Holzindustrie zusätzlich zum Fabrikbetrieb als Lagerhaus für Woll- und Strickwaren nebst Wohnhaus für den Geschäftsführer errichtet. Nach dem Konkurs wurde es, gemeinsam mit weiteren Firmen-Immobilien an der Korbacher Straße, an den Caritasverband für die Diözese Münster und an die Landesversicherungsanstalt Westfalen (LVA) verkauft. Diese richteten hier seit Juni 1926 gemeinsam Lungenheilstätten („Johannesstift“) für an Tuberkulose erkrankte Frauen ein. Das Gebäude wurde erweitert und erhielt die Bezeichnung „Haus II“. Während der Kriegsjahre 1939 bis 1945 musste das Johannesstift teilweise zu Lazarettzwecken zur Verfügung gestellt werden. Die Hiltruper Missionsschwestern blieben weiterhin im Haushalt und in der Pflege tätig, nur die Verwaltung wurde von der Wehrmacht übernommen. Ab 1. Januar 1946 ging die Verwaltung wieder in die Hände des Caritasverbandes über. Im Jahr 1953 wurde eine Kapelle für das Johannesstift nördlich an Haus II angrenzend errichtet. Nach 1970 verkauften Caritas und LVA alle Häuser an der Korbacher Straße, da die Anzahl der Lungenpatienten rückläufig war. Das ehemalige Haus II erlebte nun wechselhafte Jahre als Wohnhaus sowie Hotel- und Gaststättenbetrieb. Ab Herbst 1982 gründete die Priesterbruderschaft St. Pius X. in diesem Gebäude eine Jugendschule mit 12 Schülern, die hier jedoch nur für ca. ein Jahr bestand. Seit dem 2. Februar 1984 wurde das Gebäude als Kloster für den Karmel St. Josef genutzt. Nonnen des Karmeliterordens zogen ein, die geistliche Betreuung erfolgte durch die Priesterbruderschaft St. Pius X. Um- und Erweiterungsbaumaßnahmen wurden durchgeführt. Am 6. Oktober 2013 verließen die letzten acht Schwestern das Klostergebäude.