Dorfrundgang

Hoheneimberg

Fachklinik Hoheneimberg

In mehreren Häusern an der Korbacher Straße eröffnete im Jahr 1926 der Caritasverband für die Diözese Münster gemeinsam mit der Landesversicherungsanstalt Westfalen (LVA) die Lungenheilstätte „Johannesstift“ für an Tuberkulose erkrankte Frauen. Wegen der guten Auslastung wurde der Klinikbetrieb mit der Eröffnung am 13. Mai 1933 (Baubeginn Juni 1930) sogar um diesen großen Gebäudekomplex als Heilstätte Hoheneimberg am Berghang im Südosten von Brilon-Wald erweitert. Das Gelände wurde durch das Entgegenkommen der Stadt Brilon teils unentgeltlich zur Verfügung gestellt, teils günstig erworben. Den Bauentwurf erstellte der Landesarchitekt Theodor Lenz der LVA, die Bauausführung und Bauleitung übernahm deren Bauabteilung. Die Bauarbeiten wurden der Firma Peter Büscher und Sohn aus Münster übertragen. Die Klinik Hoheneimberg galt als erstes Tuberkulose-Krankenhaus in Deutschland mit einer Entbindungsabteilung. Im Jahr 1963 wurde das fünftausendste Kind geboren. Laut Statistik gab es im Oktober 1963 insgesamt 158 Betten für Frauen und 35 für Säuglinge. Das Personal bestand aus 69 Personen, davon 22 Ordensschwestern (Hiltruper Missionsschwestern wie im Johannesstift) und vier weltlichen Schwestern. Insgesamt wurden hier über 6.000 Kinder entbunden. 1957 erhielt die Klinik Hoheneimberg auf Beschluss des Vorstandes der LVA Westfalen die Bezeichnung „Fachklinik für Erkrankungen der Atmungsorgane Hoheneimberg“. Unterhalb der Klinik wurde ein Liegehallenbereich errichtet. Hier konnten sich die Kranken täglich mehrere Stunden, in Decken eingehüllt, aufhalten. Die Einstellung des Betriebes als Lungenheilstätte erfolgte im Juni 1982. Seit Mai 1983 beherbergt das Gebäude eine Klinik zur Rehabilitation von Suchtkranken (Psychosomatische Fachklinik für Abhängigkeitserkrankungen).