Aktuelles vom Heimatschutzverein Brilon-Wald e.V.

zur Übersicht03.03.2006

Änderung des Schützenfestverlaufs beschlossene Sache

Sowohl emotional als auch sachlich, insgesamt aber erfreulich konstruktiv diskutierten am Freitag, den 3. März 2006 über 60 Schützenbrüder auf der Generalversammlung des Heimatschutzvereins in der alten Schule über die Möglichkeiten, unser Schützenfest sowohl für die Besucher als auch für die Regenten attraktiver zu gestalten.

Zur Vorgeschichte: nachdem man sich einige Zeit dem sich in manchen Nachbarorten abzeichnenden Trend rückläufiger Besucherzahlen erwehren konnte, wurde auch in Brilon-Wald in den letzten Jahren der Besucherzulauf auf den Schützenfesten immer geringer. Auch die zuletzt ergriffene Maßnahme, den Eintritt für den Samstagabend abzuschaffen, brachte keine nennenswerte Verbesserung.
In Zeiten, wo die Menschen nicht nur in Brilon-Wald immer angestrengter aufs Portemonnaie achten, gab es zudem in den letzten Jahren spürbar weniger Bewerber um die Königswürde; es lässt sich schwer abstreiten, dass dabei auch die finanzielle Belastung des Regentenjahres eine Rolle spielt, auch wenn diese im Vergleich zu größeren Vereinen vergleichsweise gering ausfällt.

Die Chancen dafür, dass der Trend unter Beibehaltung der bisherigen Festfolge in absehbarer Zeit eine positive Wende einschlägt, standen denkbar schlecht.

Der Vorstand stand nun vor der schwierigen Aufgabe, das weitere finanzielle Wohlergehen des Vereines mit dem Gebot, den bewährten Charakter unseres Schützenfestes zu bewahren, zu vereinen. Diese Entscheidungen sollten zusammen und im Einklang mit den Vereinsmitgliedern getroffen werden.

Der Grundsatzentscheidung, ob überhaupt etwas am bisherigen Verlauf des Schützenfestes geändert werden sollte, wurde eindeutig zugestimmt.

Aus den Vorschlägen des Vorstandes und der Diskussion der Generalversammlung gingen nun fünf Grundentscheidungen hervor, die es zu treffen galt:

Verschiebung des Schützenfestes um einen Wochentag nach vorne, also anstatt von Samstag bis Montag von Freitag bis Sonntag?
Mit deutlicher Mehrheit stimmte die Generalversammlung dafür, den Festverlauf wie vorgeschlagen um einen Tag nach vorne auf Freitag bis Sonntag zu legen. Dies soll insbesondere den Berufstätigen entgegenkommen, die nun nicht mehr darauf angewiesen sind, sich den Montag Urlaub zu nehmen, um am Schützenfestverlauf teilzunehmen. Ein Festbeginn am Freitagabend ab ca. 17 Uhr sollte in dieser Hinsicht weniger problematisch sein.
Gleichfalls will man den eingeladenen Gastvereinen die Möglichkeit bieten, anstatt am Samstag, der im enggesteckten Terminkalender der Sommermonate mitunter zu Terminschwierigkeiten führt, auch am Freitag unser Fest zu besuchen.

Verkürzung des Festes von drei Tagen auf zwei Tage?
Hier war die Entscheidung noch deutlicher: wie gehabt wird das Fest auch weiterhin drei Tage dauern.

Stärkere Einbindung der Jungschützen in den Festverlauf
Dieser Wunsch wurde von den Jungschützen selbst geäußert, da ihr eigenes Jungschützenfest trotz aller Bemühungen nur recht magere Besuchszahlen verbuchen kann. Von nun an werden die Jungschützen ihren König am Schützenfestfreitag ermitteln; die amtierenden Königspaare werden auch an den Festzügen teilnehmen.
Eine erfreuliche Entwicklung auch vor dem Hintergrund, dass die Jugendarbeit schon seit langem im Heimatschutzverein etabliert ist und Brilon-Wald noch vor wenigen Jahren im mittlerweile glücklicherweise recht stark entwickelten Jungschützenwesen im Kreis durchaus eine Vorreiterrolle spielte.

Vogelschießen am Samstag oder am Sonntag?
Eindeutig entschied sich die Versammlung dafür, das Vogelschießen weiterhin als Höhepunkt am letzten Festtag beizubehalten, nun also am Sonntag.

Soll der Festverlauf am Sonntag ähnlich wie bisher der Montag, also mit großem Festzug und Königstisch am Abend erfolgen?
Hier gibt es, neben der Änderung der Festtage, die einschneidenste Veränderung; auf einen großen Festzug und einen offiziellen Königstisch wird verzichtet, statt dessen soll das neue Königspaar den Rest des Tages ohne Stress und Aufwand für Kleidbeschaffung und Königstisch feiern können.
Zudem soll der Sonntag nun unterbrechungsfrei an der Schützenhalle stattfinden; dem Schützenfrühstück soll, sofern von Seiten der Geistlichkeit keine Einwände bestehen, das Schützenhochamt in der Halle (oder bei gutem Wetter auf dem Vorplatz), darauf wiederum das Vogelschießen folgen und nach der Proklamation das Fest bis in die Abendstunden ausklingen.

Der grobe Ablauf der künftigen Schützenfeste sieht also nun wie folgt aus:

Freitag:
Festzug, ökumenischer Gottesdienst, Vogelschießen der Jungschützen, anschließend Proklamation des Jungschützenkönigspaares, Ehrung der Meisterschützen und Festball mit Empfang der Gastvereine der Jungschützen und des Heimatschutzvereins.

Samstag:
Großer Festzug, abends Festball mit Königstisch und Empfang der Gastvereine des Heimatschutzvereins.

Sonntag:
Gemeinsames Schützenfrühstück, danach Hochamt in oder vor der Schützenhalle, Vogelschießen, Proklamation, Ehrung verdienter Mitglieder. Anschließend Ausklang des Festes, Ende offen.


Protokoll der Generalversammlung des Heimatschutzvereins Brilon-Wald e.V. vom 03.03.2006 um 20:00 Uhr in der Schule Brilon-Wald

1. Begrüßung:

Der 1. Vorsitzende Peter Krückemeier begrüßt um 20:08 Uhr die 65 anwesenden Schützenbrüder. Der 1. Vorsitzende teilt den Anwesenden mit, dass die Sparkasse Brilon eine Spende in Höhe von 300,00 € überwiesen hat, und verliest das dazugehörige Schreiben. Peter Krückemeier weist dann noch darauf hin, dass die Möglichkeit besteht das Wappen von Brilon-Wald (Künstler Sprenger) zu bestellen. Der Preis liegt je nach Anzahl der Bestellungen zwischen 50,00 und 80,00 €. Interessenten können sich in der verteilten Liste eintragen.

2. Totenehrung:

Seit der Frühjahrgeneralversammlung vom 13.01.2006 ist kein Schützenbruder verstorben.

3. Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung der Versammlung, sowie deren Beschlussfähigkeit:

Nach Abstimmung durch den 1. Vorsitzenden wird mit einer Enthaltung die Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung der Versammlung und deren Beschlussfähigkeit festgestellt.

4. Genehmigung des Protokolls der letzten Generalversammlung:

Schriftführer Mark Fastabend verlas das Protokoll der Frühjahrsgeneralversammlung vom 13.01.2006. Das Protokoll wurde einstimmig bei einer Enthaltung genehmigt.

5. Schützenfest (Änderungen):

Der 1. Vorsitzende Peter Krückemeier erläuterte vorab der Versammlung noch einmal warum es zu diesen Überlegungen gekommen ist. Krückemeier führt an, dass die Festmüdigkeit, wie sie aber in vielen Orten zu sehen ist, sowie die geringen Besucherzahlen ausschlaggebend waren. Weiterhin waren steigende Kosten und geringerer Umsatz weitere Gründe. Durch die Veränderung der Festfolge soll die Attraktivität wieder gesteigert werden. Das Schützenfest soll der heutigen Zeit angepasst werden, aber unter Beibehaltung der Traditionen. Anschließend verliest der 1. Vorsitzende das eingegangene Schreiben von Fritz Becker, der sich positiv zu dem Änderungsvorschlag äußerte. Ein weiteres Schreiben kam von dem Schützenbruder Manfred Eigner aus Petersborn, was der 1. Vorsitzende ebenfalls verlas und bemerkte, dass man keine besseren Worte finden könne. Im Anschluss daran begann eine rege Diskussion.
Hierbei wurden verschiedenste Punkte diskutiert und erörtert:
  • Da nach dem Vogelschießen das Fest ausklingen soll, kam die Frage auf wie sich das Königspaar auf den auswärtigen Festen präsentiert, oder ob der vorherige König diese besucht. Es wurde festgehalten, dass das Königspaar nach dem Schützenfest genügend Zeit hat um sich umzusehen und dadurch kein Zeitdruck auf dem eigentlichen Fest entsteht.
  • Freitags soll ebenfalls die Rösenbecker Musik spielen, wobei nach Absprache später auch andere Möglichkeiten bestehen (z. B. Disko-Musik).
  • Es wurde angeregt die Messe nach dem Schützenfrühstück in der Schützenhalle abzuhalten, dies soll mit der Geistlichkeit abgesprochen werden.
  • Eine 2-Tagesvariante wurde von den Schützenbrüdern Köhler und Sack aus Kostengründen angesprochen. Hierbei wurde jedoch festgestellt, dass es einfacher ist wenn nötig später noch auf 2 Tage zu reduzieren als umgekehrt
  • Festgehalten wurde auch, dass die Jungschützen am Freitag in das normale Schützenfest integriert werden um eine Aufwertung vorzunehmen und es kein Jungschützenfest als solches ist.
  • Weiterhin kamen zur Diskussion das Vogelschießen auf den Samstag vorzuziehen oder den zukünftigen Sonntag wie ehemals Montags zu gestalten, da dies immer eine gute Einnahme für den König gewesen sei.

Schützenbruder Josef Hillebrand spricht noch mal die finanzielle Seite an und bemerkt das der Schuldenberg des Vereins bedenklich sei und man durch die Änderung keine Verbesserung herbei führen könne, sondern andere Maßnahmen anstreben müsse. Rechnungsführer Olaf Krückemeier wies den Vorwurf entschiedend zurück und erläutert, dass die finanzielle Situation des Vereins absolut solide ist. Weiterhin erklärt Olaf Krückemeier das der finanzielle Aspekt nicht der Hauptgrund zur Änderung ist, sondern vielmehr das Schützenfest attraktiver zu gestalten und die Zeit besser nutzen zu können, um so keine Leerläufe zu haben.
Schützenbruder Manfred Vogel stellt nun den Antrag in einer geheimen Wahl abstimmen zu lassen, ob die Schützenfestfolge geändert werden soll. Wenn das jetzige Schützenfest bleiben soll, sollte mit ja gestimmt werden, ansonsten nein. Als Stimmzähler wurden einstimmig Manfred Vogel und Christian Lüddemann gewählt. Das Ergebnis lautete: Von 63 stimmberechtigten wurden 61 Stimmen abgegeben, darauf entfielen 16 ja-Stimmen, 44 nein-Stimmen und 1 Enthaltung. Der 1. Vorsitzende lies anschließend abstimmen ob 3 Tage von Freitag bis Sonntag gefeiert werden sollen. 50 Ja-Stimmen, 9 Gegenstimmen, 4 Enthaltungen. Somit stand fest, dass das nächste Schützenfest von Freitag bis Sonntag gefeiert wird. Nun wurde über die einzelnen Schützenfesttage diskutiert und festgehalten.

Zum Freitag kamen folgende Punkte auf:
  • Jungschützen einbinden
  • Eventuell den Gastvereinen überlassen, ob sie Freitag oder Samstag kommen möchten
  • Jungschützen schreiben alle befreundeten Vereine an, da ein sehr guter Kontakt besteht
  • Es fallen keine Kosten für die Jungschützen an und sie werden nach wie vor durch Zuschüsse des Vereins unterstützt
  • Das Königspaar der Jungschützen nimmt an allen Festzügen teil
  • Ehrung der Jungschützen an diesem Tag

Schützenbruder Uwe Vogel findet die Veränderungen sinnvoll, wobei man noch sehen müsse wie es läuft, man könne nur aus den Festen lernen und dann eventuell noch mal verbessern. Nur jetzt über jedes Detail abzustimmen mache keinen Sinn. Manfred Sack macht den Vorschlag zeitnah nach dem Schützenfest in einer Versammlung noch mal alles revüpassieren zu lassen um noch Verbesserungen besprechen zu können.

Samstag:
  • Die Besucher können länger am Königstisch bleiben
  • Jubelkönigstisch
  • Hier wurde nochmals das mögliche Vogelschießen am Samstag diskutiert, viele fanden das sehr gewagt, da es der Höhepunkt des Festes ist und die Spannung rausnehmen würde

Die folgende Abstimmung zeigte bei nur 2 Enthaltungen, dass am Sonntag das Vogelschießen stattfinden soll.

Sonntag:
  • Wunsch das Schützenhochamt in die Schützenhalle zu verlegen
  • Ehrung verdienter Mitglieder nach dem Vogelschießen
  • Gestaltung wird viel dem König überlassen
  • Ausklingen des Festes, hier erfolgte auch eine Abstimmung: 53 Ja-Stimmen, 5 Nein-Stimmen, 5 Enthaltungen

Schützenbruder Albert Kessel bat nun die Diskussionen zu beenden, da doch viele gute Vorschläge gemacht worden seien und auch verwendet werden können.

6. Verschiedenes:

Manfred Sack regte an, dass auf dem Volkstrauertag nicht nur der Vorstand des Schützenvereins und des Gesangsvereins, sondern auch die Senioren mitgehen sollten. Dies sollte auf dem Samstag vor Volkstrauertag gemacht werden, um den Verstorbenen des Schützenvereins gedenken zu können. Am Sonntag soll dann ein normaler Gottesdienst stattfinden. Dies stieß bei der Versammlung auf Ablehnung.

Der 1. Vorsitzende bedankt sich noch mal bei allen Anwesenden, auch ganz besonders bei den Petersborner für die sachliche und konstruktive Diskussion und bittet alle die Entscheidungen mit zutragen und durch zahlreiches Erscheinen zu unterstützen.

Mit diesem Satz beendet der 1. Vorsitzende um 22:25 Uhr die außerordentliche Generalversammlung.

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