Essigturm
Das denkmalgeschützte und für das Ortsbild prägende Gebäude befindet sich als Wahrzeichen industrieller Entwicklung in Brilon-Wald auf dem Gelände der ehemaligen „Chemischen Fabrik“.
Die Hüstener Gewerkschaft gründete im Jahre 1880 das Verkohlungswerk Brilon-Wald, um Holzkohle für die Walzwerke in Hüsten und Arnsberg-Bruchhausen zu erzeugen.
Bis zur Betriebseinstellung im Jahr 1995 trug das Werk die verschiedensten Firmen-Bezeichnungen, wobei die Benennung als „Degussa“ im Volksmund wohl am geläufigsten ist.
Die eigentlichen Produkte und Produktionsverfahren wurden im Werk selten verändert.
Produktionserzeugnisse während des Bestehens der Chemischen Fabrik waren Holzkohle, Holzteer, Holzessig, flüssige Nebenprodukte der Holzverkohlung, Aktivkohle auf Basis der Holzkohle zur vielseitigen Anwendung und einiges mehr.
Das Essigturm-Gebäude wurde im Jahr 1904 als „Holzgeistbau“ (später „Extraktionsanlage“) für die Rohholzgeist-Gewinnung errichtet.
In späteren Jahren gab es bauliche Veränderungen durch Vergrößerung der Grundfläche sowie Gebäudeerhöhung.
In den Jahren 1999 bis Ende 2003 wurden die industriellen Anlagen komplett abgebrochen.
Als bauliche Erinnerung an die industrielle Vergangenheit blieb der Essigturm erhalten und wurde unter Denkmalschutz gestellt. Er gehört zur zwischenzeitlich erfolgten Neuansiedlung der Firma Condensator Dominit als Integration in die industrielle Nutzung des geschichtsträchtigen Geländes.