Industrie - oder Mischgebiet?

Zur Übersicht06.12.2000

Industrie - oder Mischgebiet?

Bei der vorgezogenen Bürgerbeteiligung zum Bebauungsplan auf dem ehemaligen Werksgelände wurde uns ein Gewerbegebiet vorgestellt, auf dem riesige Hallen entstehen können mIt einer Traufenhöhe bis 15 m *). Das bedeutet, dass vom Kirchweg aus jeder vor eine Hallenwand guckt und den dahinter liegenden Wald nicht mehr sehen kann. Durch die Ausweisung als Gewerbegebiet spart der Eigentümer die Kosten für die Bodensanierung, da dort die Auflagen nicht so hoch sind. Auch können sich in einem Gewerbegebiet Betriebe mit einer viel größeren Lärm- und Schmutzbelästigung ansiedeln, als in einem Mischgebiet. Interessierte Investoren, die die Auflagen für ein Mischgebiet erfüllen, wurden durch hohe Grundstückspreise abgeschreckt. Die Grundstückspreise sind in Brilon wesentlich niedriger. Daraus könnte man schließen, dass die Eigentümer des Geländes eher an Betriebe verkaufen, die besser in ein Industriegebiet passen würden als in unseren Ort, Zu dieser Vermutung passt auch die Tatsache, dass gerade der Eigentümer die Stadt auf eine Ausweisung als Gewerbegebiet drängt. Da wir nicht für jeden hier anzusiedelnden Betrieb eine die Dorfgemeinschaft belastende Diskussion möchten, sind wir der Meinung, wir sollten mit der Forderung nach einem Mischgebiet der Stadt Brilon klarmachen, das wir in Brilon-Wald keine Industrie möchten, sondern nur Kleingewerbe, das in ein Dorf unserer Größenordnung passt und in unserem Tal die Lebens- und Wohnqualität nicht zu sehr stört.

Der für uns alles entscheidende Punkt: Wenn die LEG erst einen rechtskräftigen Bebauungsplan auf der Grundlage eines Gewerbegebietes hat worden wir in Brilon-Wald kein großes Mitspracherecht mehr haben. Denn heißt es nur noch: der Betrieb erfüllt die gesetzlichen Anforderungen und die Verwaltung ist verpflichtet die Genehmigung zu erteilen!

Mit freundlichen Grüßen

Klaus Fischer
Thomas und Gudrun Gerling

*) Anmerkung von Dr. H. Mirbach:
Das Gebäude Nr. 13, in dem früher Holzteer aufgearbeitet wurde und das nördlich - vom Kirchweg gesehen also links - neben dem roten Backsteinbau liegt, hat eine Gesamthöhe von 16 m.

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