Regionale Projekt der Stadt Brilon: "Stadt-Wald-Leben" – Integriertes Handeln nach Kyrill

Zur Übersicht12.08.2011

Regionale Projekt der Stadt Brilon: "Stadt-Wald-Leben" – Integriertes Handeln nach Kyrill

„Stadt des Waldes“, bekanntes Tourismus- und Kurgebiet, Heimat von weltweit erfolgreichen Unternehmen der Holzindustrie - Brilon im Hochsauerlandkreis hat viele Gesichter. Auch weniger schöne: So richtete der Sturm Kyrill hier besonders starke Verwüstungen an. Und der Ortsteil Brilon-Wald ist vor allem durch seine Bahnhofs-Ruine bekannt. Mit dem Regionale-Projekt „Stadt-Wald-Leben“ wird nun ein modellhaftes Entwicklungskonzept vorgestellt, wie die Kyrill-Folgen angegangen, „Problemstellen“ beseitigt und vorhandene Potentiale besser genutzt werden können.

Drei zentrale Bausteine umfasst das Projekt „Stadt-Wald-Leben“ - einer davon hat das Ziel, dem Stadtteil Brilon-Wald und seinem Bahnhof neues Leben einzuhauchen. Jeder Fahrgast, der hier schon einmal aus dem Zug gestiegen ist, weiß, wie groß der Handlungsbedarf ist. Das Gelände ist verfallen und stark verschmutzt, das Bahnhofs-Gebäude gleicht einer Ruine. Dies ist zwar keine Folge des Sturms Kyrill, die derzeitige Situation ist aber seit langem eine große Belastung für die Anwohner und ein offenes Handlungsfeld für die Stadt Brilon. Denn auch der Stadtteil Brilon-Wald hat in den vergangenen Jahren viel von seiner ursprünglichen Attraktivität verloren. Wichtige Unternehmen haben ihre Produktionsstätten geschlossen, Arbeitsplätze gingen verloren, die Zahl der leerstehenden Gebäude steigt seit Jahren. Brilon-Wald befindet sich in einem schleichenden Verfalls-Prozess. Damit soll nun Schluss sein.

Der Stadtteil soll einer Frischzellenkur unterzogen werden – und das auf eine beispielhafte Art und Weise. Kommune, Unternehmen und Bürgerschaft gehen diesen Kraftakt gemeinsam an. In das Bahnhofsgebäude soll mit Hilfe von privaten Investoren eine Gastronomie mit Übernachtungsmöglichkeiten einziehen. Weitere besondere Attraktionen, wie zum Beispiel die Schlafmöglichkeit in hergerichteten Zugwagons, sind angedacht. Der Bahnhof wird ab 2012 auch aus verkehrstechnischen Gründen wieder an Bedeutung gewinnen. Dann wird es wieder die lang ersehnte Verbindung direkt in die Briloner Kernstadt geben. Brilon-Wald wird somit zu einem wichtigen Knotenpunkt für die Strecke von Hagen nach Kassel.

Die geplanten Maßnahmen in Brilon-Wald sind aber nur ein Teil des Projektes. Der Baustein „Wald-Lebens-Raum“ kümmert sich um die intelligente Nutzung von Kyrill-Flächen. Auf den vom Sturm betroffenen Flächen sind bereits interessante touristische Angebote und Naturprojekte entstanden: ein Abschnitt des Rothaarsteigs, das Nordic-Aktiv-Center oder der Bürgerwald Brilon. Diese Angebote sollen nun weiterentwickelt und an die Kliniken und Kurhäuser Brilons angebunden werden. „Es geht darum, eine möglichst optimale Verbindung zwischen Tourismus und Gesundheitsangeboten zu schaffen“, erklärt Hubertus Winterberg, Projektverantwortlicher und stellvertretender Geschäftsführer der Südwestfalen Agentur.

Der dritte Projekt-Baustein „Wald-Holz-Leben“ setzt auf eine besondere Stärke Brilons: die zahlreichen Handwerks- und Industriebetriebe der Holzwirtschaft. Diese Kompetenz soll nun auch in anderen Bereichen von Nutzen sein, zum Beispiel bei der Frage, wie regionaltypisches Bauen mit Holz im Tourismus eingesetzt werden kann. Wie müssen Ferienhäuser oder Bungalow-Parks aussehen, damit sie nicht nur wirtschaftlich sind, sondern auch optimal das Landschaftsbild ergänzen? Foren, Workshops, Ausstellungen und Modellprojekte sind angedacht. „Wir haben die Vision, dass sich diese Diskussion über eine neue Baukultur als Modell für ganz Südwestfalen erweist“, sagt Dirk Glaser, Geschäftsführer der Südwestfalen Agentur.

Quelle: www.suedwestfalen.com/no_cache/projekte/listenansicht/news-details/article/neue-perspektiven-fuer-die-stadt-des-waldes.html
Mit freundlicher Genehmigung der BWT - Brilon Wirtschaft und Tourismus

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