Warsteiner Brauerei an Skihalle "stark interessiert"

Zur Übersicht30.10.2003

Warsteiner Brauerei an Skihalle "stark interessiert"

(Quelle: Stefan Beyhoff / Sauerlandkurier)

Brilon-Wald. Die Pläne für eine Skihalle treffen bei der Warsteiner Brauerei offensichtlich auf mehr als Gegenliebe. "Wir haben ein starkes Interesse an der Skihalle in Brilon-Wald. Zu Zahlen kann ich aber noch nichts sagen", sagte der Pressesprecher Michael Walewski gegenüber dem SAUERLANDKURIER viel sagend.

Dass die Bierbrauer sich plötzlich so offen zu dem Thema bekennen, hat einen guten Grund, wissen die Initiatoren doch seit Donnerstag ziemlich genau, welche Kosten bei der Auftragsvergabe einer Machbarkeitsstudie auf sie zukommen werden. "Eine sechsstellige Summe", wie Eberhard Schüle, ehemaliger Stadtdirektor Brilons und mit den Initiatoren der Skihalle in gutem Kontakt stehend, berichtet.
"Die Halle wird ein wirkliches Einzelstück, es muss herausgefunden werden, welche Möglichkeiten bestehen, die Spannweite auszunutzen", meint Johannes Nolte von der Briloner Bauaufsicht. So werde es im Zuge des Skihallenbaus auch eine Brücke über die Gleisanlagen am Brilon-Walder Bahnhof geben. Großzügige Restaurationsbetriebe würden auch das Problem der Brilon-Walder, die fehlenden Toilette am Bahnhof, lösen. Vielleicht werde dann auch die Bahn eine Lösung anbieten.
Ein weiteres Zeichen für den Aufbruch in Brilon-Wald ist der geplante Bau von Apartments auf den Ruinen des abgebrannten Etablissements "Mausefalle". Baubeginn ist im Frühjahr nächsten Jahres. Wie der SAUERLANDKURIER aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr, "steht die Finanzierung für das Skihallenprojekt", seitens der Betreibergesellschaft. In das Reich der Fantasie verbannt Eberhard Schüle Stimmen, die behaupten, schon im Frühjahr nächsten Jahres könne der erste Spatenstich erfolgen.
Eine derart baldige Aufnahme der Arbeiten hält Eberhard Schüle für ausgeschlossen: "Ein Baubeginn in sechs Monaten ist vollkommen ausgeschlossen. Umfangreiche Umweltgutachten und Behördengänge stehen an. Zudem ist bei einem solchen Projekt von regionaler Bedeutung auch eine Prognose der touristischen Entwicklung des Sauerlandes von Bedeutung.
Realistisch könnte man in drei Jahren mit dem Bau beginnen. Dazu muss aber auch die Beschaffenheit des Geländes ausreichend geprüft werden.
Eine Entscheidung der Initiatoren, ob sie die Machbarkeitsstudie überhaupt in Auftrag geben, steht daher noch aus", so der Stadtdirektor a. D. Aber selbst wenn die Initiatoren noch abspringen sollten, "ist das Projekt noch nicht tot", meint Eberhard Schüle, der von den Initiatoren direkt angesprochen wurde, um ihnen mit seiner 21-jährigen Berufserfahrung in Behörden und seiner juristischen Fachkenntnis beratend zur Seite zu stehen.
Werner Konzack von der Landesentwicklungsanstalt (LEG), die das 9,4 Hektar große Areal 1998 über den Grundstücksfonds Ruhr erwarb und es als Treuhänder des Landes und der Stadt Brilon entwickelt: "Die Zeichen für den Bau stehen äußerst positiv. Es gibt auch Anfragen einiger ausländischer Investoren." Bis zu 80 Arbeitsplätze könnten durch den Bau der Skihalle mit integriertem Veranstaltungs- und Freizeitcenter entstehen. Die LEG geht in einem Bericht von einer 700 Meter langen und 100 Meter breiten Ski-Röhre mit bis zu 30 Prozent Gefälle aus. Damit wäre diese Skihalle die größte in ganz Europa.

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