Brilon-Wald rockt mit König Hanni

Zur Übersicht10.07.2012

Brilon-Wald rockt mit König Hanni

"An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit"

Rückblickend könnte man meinen, die Toten Hosen hätten ihren diesjährigen Sommerhit genau auf unser Schützenfest zugeschnitten, wenngleich wir auch am Sonntagabend mit großem Bedauern irgendwann feststellen mussten, dass die letzte Zeile des Refrains, "Kein Ende in Sicht!" zu dem Zeitpunkt, als der Musikverein Rösenbeck die Instrumente einpackte, doch ein wenig an Aussagekraft einbüßte.

Doch beginnen wir am Anfang, denn auch der hatte es in sich!
Entgegen dem Trend der letzten Jahre konnten wir am Freitagabend nämlich mit einem Schützenzug antreten, der nicht nur, aber auch dank einer starken Jungschützenabteilung eine beachtliche Länge aufwies.
Gemäß dem aktuellen Festverlauf kamen die Jungschützen kurze Zeit später zu ihrem ersten Höhepunkt des Festverlaufes und ermittelten beim Vogelschießen ihren neuen König. Da wurde auch nicht lange gefackelt, und 122 Schuss später konnten wir David Berndt und seine Königin Lena Köster als neues Jungschützenkönigspaar bejubeln.
Erstmalig hatte dieses Jahr die Cocktailbar auch schon am Freitagabend geöffnet, was sich angesichts der wieder einmal gestiegenen Besucherzahl am Freitagabend auch durchaus lohnte und unter den Besuchern Anklang fand.

Bis zum großen Festzug am Samstag Nachmittag waren zumindest die meisten von uns dann wieder gut erholt, doch auf einmal weigerte sich das Wetter, mitzuspielen, und versuchte uns mit einem kräftigen Regenschauer einzuschüchtern. Nur gut, dass wir uns am Autohaus Köhler unterstellen konnten!
Aber kurze Zeit später verabschiedete sich erst der Regen, und als wir das Königspaar Manfred und Alexandra Sack dem Zug präsentierten, schien schon wieder die Sonne - bestes Licht für das tolle Kleid und ideale Bedingungen für den großen Festzug!
So kamen wir leicht bis tüchtig verschwitzt aber glücklich in der Halle an, ehrten die Jubelpaare, ließen Alexandras Kleid beim Königstanz kreisen und gingen sodann gutgelaunt an die Theken, um die trockenen Kehlen wieder zu befeuchten.
Am Abend feierten wir dann mit vielen Gästen, den Königstischen und natürlich dem Königspaar einen Festball, der seinem Namen gerecht wurde. Die Tische waren bis auf den letzten Platz besetzt und auch vor den Theken tummelten sich viele Festbesucher, sodass man mit gutem Recht von einer vollen Halle sprechen durfte.

Traditionell fing der Sonntag, bedingt durch die Feier am Vorabend, etwas leiser an. Doch, nach dem Schützenfrühstück und der Messe in der Halle gestärkt und sortiert, war genügend Müdigkeit verblasen, um den Feierbetrieb wieder aufzunehmen. Mit guten Grund, denn das Vogelschießen stand an! Eine gute Gelegenheit, sich von unserem scheidenden Königspaar Manfred und Alexandra zu verabschieden, mit denen wir ein tolles Jahr verbringen durften!

Doch machten sich nach einer Weile die Sorgenfalten breit, denn nachdem Florian Otto, Joachim Berndt und Jürgen Frigger mit Kopf und Flügeln die Trophäen geschossen und sich ihren Silberlöffel als Andenken gesichert hatten, wurde es auf einmal leer unter der Vogelstange. Fast eine Stunde standen die Flinten still, und manch einer fragte sich, ob uns in diesem Jahr eine Königskrise erwischen sollte - doch dann ging Hans Derhahn entschlossenen Schrittes nach vorne und Olaf Schlüter folgte ihm.
Die beiden schenkten sich und dem Vogel nichts, von den Zuschauern hörte man Anfeuerungsrufe und als Hanni den 193. Schuss abgab und den Rest des Vogels von der Stange schoss, brauste ein Jubel auf, dem man nicht nur die Erleichterung, sondern auch und vor allem die Begeisterung für das neue Königspaar deutlich anmerkte. Zu seiner Königin wählte Hans natürlich seine Frau Beate.

Zwei Stunden später als geplant, der Länge des Schießens geschuldet und dem Königspaar als Zeit für die Auswahl der passenden Kleidung gegeben, zogen wir dann abends noch einmal aus der Halle, um Hanni und Beate aus der alten Schule abzuholen. Vorneweg übrigens mit dem historischen Tambourkorps der Freiwilligen Feuerwehr Brilon, in dem Hans normalerweise die Flöte pfeift, wenn er nicht gerade Schützenkönig in Brilon-Wald ist.
Doch dieses Mal hatte das Wetter kein Mitleid mit uns; ein zuerst leichter Regen steigerte sich auf den letzten Metern in einen wahren Sturzbach vom Himmel, der uns zwang, schnell in den Pausenraum der Schule zu flüchten. Um das wunderschöne Kleid von Beate nicht gleich auf den ersten Metern durchnässen zu lassen, einigten wir uns auf eine kurze Präsentation des Königspaares, um die Königin dann schnell per Auto trocken zur Halle zu bringen und gemeinsam mit ihr zum Königstanz einzumarschieren.

Wenig später durfte man in der Halle erst das Kleid im sicheren Trockenen und einen deutlichen Trend zum größer werdenden Königstisch am Sonntagabend bewundern, und gemeinsam feierte man noch, bis - ja, bis die Musik die Instrumente einpackte. Aber wer Brilon-Wald kennt, der weiß, dass das noch lange kein Schlusssignal ist, und so wurde auch so noch fleißig weitergefeiert, und wie man dem Bild entnehmen kann, ist eins klar: Unser König rockt!

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